
Ellen
Affenhitze
Puh, ist das heiß! Wenn mir nicht bald jemand einen eisgekühlten Markknochen bringt, dreh ich durch. Noch so früh und schon brennt mir die Sonne auf den Pelz. Mir ist warm. Und braun bin ich auch schon. SUNNYYYY!
Mmmhmm. Ich zerfließe gerade. Wenn sich all diese Ritzen hier gleich mit heißer Schokolade füllen, gibt das ne Riesensauerrei.
Am besten konzentriere ich mich jetzt darauf in Form zu bleiben. Puh, ist das heiß! Wo ist eigentlich BUSTER?
Schnaaaaarch! Klappe halten, Mädels! Siesta ist jetzt angesagt. Bei dieser Affenhitze werden nicht nur die Affen verrückt. Also schön still verhalten und flach atmen. Und später gehn wir schwimmen. Schnaaaaarch.
Puh ist das langweilig. Und heiß. Und was ist nächste Woche, wenn die Hundstage beginnen? Dann können sich wenigstens die Affen freuen.
FILOU
Mein Name ist FILOU, ich bin 13 Jahre jung und ein Mecklenburger Wallach. Mein Name ist Programm, allerdings bin ich kein Gauner, sondern ein ganz besonders charmanter Lausbub. In meinem bisherigen Leben wurde ich behütet, gefördert und vor allem geliebt. Ich bin durch eine gute Schule gegangen und durfte mit dem Erlernten auf vielen Turnieren glänzen.
Man kann sagen, dass ich ein gebildeter, erfolgreicher Kosmopolit bin, nein war. Natürlich bin ich immer noch gebildet und meine Erfolge bestätigen das. Aber vor über einem Jahr bin ich vorzeitig in Pension gegangen, weil mir total überflüssiger Kalk im Nacken sitzt. Seitdem ist mein Leben easy. Kein frühes Aufstehen, kein Training, keine Verladeaktion. Bis gestern. Ich war völlig überrascht, dass ich wieder auf Reisen gehen sollte. Und dann doch aufgeregt, als mir meine Reisegamaschen, sehr schicke Dinger in einem dezenten Karo-Design, angelegt wurden. Und dann ging es los, quer durch Schleswig-Holstein. Und jetzt bin ich hier!
Die beiden Jungs standen gestern Abend in ihren Boxen und beobachteten sehr aufmerksam meine Ankunft. Ich hingegen war froh, endlich vom Hänger steigen zu dürfen. Also habe ich sie nur kurz begrüßt und mir dann meinen neuen Spielplatz und meine Bude angesehen. Das Bett war anständig gemacht, Getränke standen bereit und reichlich Heu, über das ich mich dann auch gleich her machte. Erst etwas später bemerkte ich die Wurzeln in meiner Futterkrippe, die wohl als Betthupferl gedacht waren.
Ich denke, hier werde ich bleiben. Und meine Kumpel scheinen ok zu sein.
Heute Morgen durfte ich dann mit STONE auf den riesigen Spielplatz. Nur CASH musste im Sandkasten bleiben, weil er gerade einen Reheschub auskuriert. Ich wünsche ihm gute Besserung, damit wir bald alle drei über die Koppel toben können.
Groupies
Auf der Bildfläche erscheint: big black A, der coole Typ von gegenüber. Mit bernsteinfarbenem Blick nimmt er jede Bewegung auf dem Hof aufmerksam wahr. Doch was er sieht, lässt ihn kalt. Ein paar Vögel schreien sich die Lunge aus dem Hals. Die Kirchenglocke verkündet bimmelnd was die Uhr geschlagen hat und weit entfernt hört man das Motorengeräusch eines vorbei fahrenden Treckers. Die beiden Stallkatzen sind schlau genug, sich zu dieser Stunde unsichtbar zu machen und selbst das freche Eichhörnchen hat sich in irgendeinen Baumwipfel verzogen oder zählt irgendwo seine Nüsse. Big black A hält seine feuchte Nase in den Wind, doch es ist alles okay. Langsam setzt er seinen schlanken, aber mächtigen Körper in Bewegung. Er hat keine Eile, also streckt er sich ausgiebig, gähnt und schlendert gemütlich über seine Wiese vor dem Haus. Dort lässt er sich unter der uralten Kastanie nieder und in der Sonne glänzt sein Fell wie Shellac. Wie jeden Morgen ist er schon sehr früh unterwegs gewesen und hat seine Runde gedreht. Jetzt legt er seinen ausdrucksstarken Schädel neben seine Vorderläufe ins Gras und döst.
Am anderen Ende des Hofes öffnet sich eine Tür. Ein braunes Knäuel stürzt in totaler Verwirrung nach draußen, orientiert sich kurz und hat nur ein Ziel: big black A. Der öffnet seine Augen und ist blitzschnell auf allen Vieren. Er weiß genau was jetzt auf ihn zukommt. WEIBER! Und schon fallen sie über ihn her. Rempelnde, küssende, leckende Liebe zeigt ihm, wie sehr sie ihn vermisst haben. Doch schon Sekunden später ist der Spuk vorbei. Denn jetzt haben die Mädels Anderes im Sinn. Sie rennen über big black A's Wiese und suchen nach Geschenken, die er dort immer wieder für sie hinterlässt. Big black Kongs, vernachlässigte Kaustangen, von denen er nur das getrocknete Hühnerfleisch abgenagt hat oder Knochen, die ihn inzwischen nur noch langweilen. Für diese Hinterlassenschaften lieben sie ihn ganz besonders.
Und dann… Ist plötzlich… Alles ganz ruhig. Big black A und seine Groupies.
Dicker Hals
Heute Mittag am Hamburger Gänsemarkt:
Ich: "Guten Tag! Gibt es diese Shorts auch in Größe 102?"
Verkäuferin 1: "Da muss ich fragen... Entschuldigung? Was soll das denn für eine Größe sein?"
Ich: "Eine ganz normale Herren-Konfektionsgröße."
Verkäuferin 2: "Ne, das habe ich ja noch nie gehört. Größe wofür?"
Ich: "Für Anzüge, Sakkos, Hosen...."
Verkäuferin 2: "Ne, das habe ich noch nie gehört."
Kunde, männlich: "Also ich kenne die Größe 102 auch."
Verkäuferin 2: "Also ne, noch nie davon gehört."
Ich: "102 oder 106 sind lange, schlanke Größen."
Verkäuferin 2: "Ach, Sie meinen sicher die Kragenweite."
Ja, ne. Alles klar. Meine Kragenweite war dieser Laden sicher nicht.