
Ellen
Judasküsse
Ein wahrer Freund ersticht dich von vorne.
Oscar Wilde (1854 - 1900)
Monika Penczerzinski war meine erste und allerbeste Freundin. Sie war zart, klein und hatte dunkles Haar. In der Schule waren wir unzertrennlich. In meinem Poesiealbum hinterließ sie mir das Versprechen ewiger Freundschaft. Doch denke ich heute an diese Zeit zurück, kann ich mich an gar nichts erinnern. Außer daran, dass wir beste Freundinnen waren. Wir verloren uns einfach aus den Augen.
Seitdem war mein bisheriges Leben eine Aneinanderreihung von Begegnungen. Flüchtige Momente. Intensive Beziehungen. Belangloses Geplänkel. Freundschaftliche Kollegialität. Prägende Erfahrungen. Überflüssige Bekanntschaften. Vertrauensvolle Partnerschaften. Leidenschaftliche Schwärmereien. Und einige wenige Freundschaften.
Ob mir ein Mensch sympathisch ist, entscheidet mein Bauch. Er hat eine Eins in Chemie, auf ihn kann ich mich verlassen. Dennoch ist es nicht so, als gäbe er mir unentwegt Zeichen. Was wohl daran liegt, dass ich nicht auf der Suche bin. Ich war noch nie ein Menschensammler, aber es gibt Menschen, die ich sehr gern kennen lerne. Auch näher. Wenn ich jemanden mag, kann dieser Mensch so gut wie alles von mir erwarten. Und auch bekommen.
Sauce zu Räucherfisch
Sauce zu Räucherfisch (4-6 Personen)
2 Becher Schmand
150 g Forellen-Kaviar (200 g sind noch besser)
3-4 Stiele Dill
1 kl. Bund Schnittlauch
Wodka
Vorher/Nachher
Es gibt Gartenecken, in denen wächst NICHTS. Entweder reicht das Licht nicht aus oder der Boden gibt nichts her oder beides. Gestern haben wir unsere Ecke in Angriff genommen. Sie liegt unter unserer Riesenkastanie, also im mehr oder weniger lichten Schatten. Alle Stauden, die ich im vergangenen Jahr gepflanzt hatte, sind tot. Selbstmord! Sie konnten dieses Schattendasein offenbar nicht länger verkraften...
Bettruhe
Es wird Zeit ins Bett zu gehen. Gestern Abend waren unsere drei Großen etwas unruhig. Draußen spielten noch die Dorf-Kids, vielleicht etwas lauter als sonst. Aber die Pferde kennen Kinder, also eigentlich nichts Besonderes. Vielleicht wollten sie uns auch einfach noch ein wenig bei sich haben, wer weiß schon genau, was in ihren großen Köpfen vorgeht? CASH hat sich von seinem Reheschub gut erholt. Seit einer Woche darf er schon stundenweise auf die Koppel - allerdings mit einem Maulkorb. Den findet er erwartungsgemäß doof, aber das Toben mit seinen beiden Freunden gefällt ihm sehr gut. Erstaunlich, am ersten Tag seiner wiedererlangten Freiheit rannte er wie ein Wilder mit den beiden anderen um die Wette. Sie mussten sich erst einmal wieder daran gewöhnen, dass sie zu dritt auf der Weide unterwegs waren. Und irgendwann, als es CASH offenbar zu viel wurde, ging er von ganz alleine in seinen eingezäunten Sandkasten zurück. Er ist so klug.