... Laut geben
In ihrer frühen Jugend konnten wir bei SAM beobachten, wie sie – an unserer Gartenpforte sitzend – durch die Zaunlatten einem anderen Hund hinterher schaute, der mit einem Fußgänger oder an der Seite eines Radfahrers durch den Wald lief. Ihre Körperhaltung war dabei eindeutig: sie wollte unbedingt Kontakt aufnehmen.
Aber auch in so einer Situation kam SAM nie auf die Idee, einfach mal zu bellen und so auf sich aufmerksam zu machen. Und sie konnte bellen! Doch bellte so gut wie nie. Einzig die dicke Schubkarre, quietschend über die Wiese gerollt, war ihr Feind. Sie musste angebellt werden. Oder auch der Staubsauger. Ihr Erzfeind. Denn der fraß all die kleinen Sandkörner, Steinchen und Haare, die SAM so mühsam von draußen ins Haus geschleppt hatte. Doch abgesehen davon, blieb SAM stumm. Gaben wir jedoch das Kommando „gib Laut“, dann bellte SAM laut und Furcht erregend.
... der weiche Fang
Als SAM noch recht klein war, standen ihre Näpfe in unserer Küche direkt neben der Tür. Eines Morgens, ich hatte mich für das Frühstück gerade nach ihrem Fressnapf gebückt, traute ich meinen Augen kaum. Zunächst bemerkte ich nur eine schnelle Bewegung, die ich aus den Augenwinkeln wahrnahm. Ich dachte spontan an eine Erscheinung. Und als ich genauer hinsah, konnte ich es kaum glauben: In SAMs Wassernapf schwamm ein FROSCH! Sie hatte ihn, von niemandem bemerkt, aus dem Garten in die Küche getragen und genau dort abgesetzt, wo ein Frosch ihres Erachtens hingehörte. Ins Wasser. SAM hat niemals einem Tier Leid zugefügt. Dem Frosch nicht und keiner einzigen Maus, die sie schon mal zum Spiel anschleppte. Nur eine Schnecke hat sie mal zerbissen. Und es war ziemlich eklig, ihr mit dem Zahnstocher die Überreste aus den Zähnen zu kratzen.