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Mein Wort Reich

"Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen." ( Samuel Butler)

 

 

SAM und ...

... Geschenke

Im August 97 verlor SAM ihren ersten Zahn. Endlich! Denn mit ihren kleinen spitzen Beißern tätowierte sie ihre Liebe vorzugsweise direkt in unsere Haut. Auch einige Schuhe, Körbe, Buchrücken und Stuhlbeine konnten ein Lied davon singen, wie es sich anfühlte, mit Hingabe perforiert zu werden. Selbst der Tapete an der Wand war es nicht vergönnt, dort zu verbleiben. SAM fand es geradezu wunderbar, sie in langen Streifen abzuziehen und sich an den Schnipseln zu erfreuen. Doch alle Dinge, die herumlagen oder –standen nahm SAM als Geschenk von uns an sie. Und wann immer wir sie bei einer ihrer Lochereien ertappten, strahlte sie uns voller Stolz entgegen. Besonders an dem Morgen, als wir sie neben unserer ersten, gemeinsam erworbenen Antiquität fanden, die wir sehr lieben. Offenbar hatte auch SAM den kleinen Schrank zum Fressen gern, denn sein Mahagonifurnier hatte sie auf einer Seite völlig abgenagt. Ihren ersten kleinen Milchzahn bewahren wir immer noch in einer kleinen Dose auf.

... Mut

Noch als Welpe trat SAM auch großen Hunden sehr mutig gegenüber. Ich erinnere mich an einen Spaziergang am Ostseestrand, als wir auf einen 6 Monate alten Bordeaux Doggen-Rüden und seinen Besitzer trafen. Dieser Hund wog zu diesem Zeitpunkt bereits 40 kg. SAM brachte mit 6 Monaten immerhin auch schon wohlproportionierte 18,5 kg auf die Waage. Todesmutig stürzte sie sich auf ihn, zeigte diesem Koloss, wie man richtig über den Strand fetzen konnte und wie herrlich Wasser ist. Nach einer Viertelstunde lag der Rüde völlig erschöpft im Sand und ergab sich SAM, die ihren Sieg gebührend auskostete: sie stand über ihm und biss ihn in die Lefzen. An ihrer Couragiertheit hat sich in all den Jahren nichts geändert. Beherzt ging sie auf jeden Artgenossen zu, egal wie groß dieser war. Manchmal mit einer Riesenbürste auf dem Rücken. Im Zweifel versuchte sie es mit Charme. Und davon hatte sie viel.

... Übermut

Am Hundestrand waren oft mehr Kinder als Hunde. Was lag also näher, als sich in die Spiele dieser Kinder einzumischen? War keine Frisbeescheibe in der Nähe, dann spielte SAM bevorzugt Wasserball. Sah sie einen dieser lustig bunten Dinger durch die Luft fliegen, war sie nicht länger zu halten. Sie kannte dann keine Verwandten mehr, vergaß ihre gute Erziehung und tobte mit wehenden Ohren dem Ball hinterher. Den wollte sie unbedingt haben. Und meist bekam sie ihn auch.
Abgesehen von den kreischenden Kindern war das Ergebnis jedes Mal vorhersehbar: ihr Eckzahn riss ein kleines Loch in den Ball, so dass diesem zwangsläufig die Luft ausging. Lag die bunte Plastikhülle dann im Todeskampf am Strand, verteilte Herrchen an die Kinder Geld für neue Bälle. Und SAM trottete ungerührt hinter uns her. Denn ohne Luft machte so ein Ball ja sowieso keinen Spaß mehr.

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