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Mein Wort Reich

"Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen." ( Samuel Butler)

 

 

Ellen

Ellen

Als SAM knapp ein Jahr alt war, meldeten wir sie zum Wesenstest an. Außer ihr nahmen noch 9 andere Labbys teil, vier schwarze und fünf gelbe. Wir alle befanden uns mit der Jury auf einer großen Wiese in Schleswig-Holstein und wir hatten keine Ahnung, was auf uns drei zukommen würde. Gespannt beobachteten wir zunächst die Besitzer und ihre Hunde, die vor uns an die Reihe kamen. Es sah weder leicht noch schwer aus, was sie so trieben. Und dann wurden SAM und wir aufgerufen. Zunächst wurde kritisch beobachtet, wie stark die Bindung zwischen ihr und uns war, wie sie sich in den unterschiedlichsten und vor allem unvorhersehbaren Situationen verhielt und es wurde geprüft, ob Schüsse sie aus der Fassung bringen konnten. SAM war völlig cool und lief unerschrocken auf den Schützen zu. Von Angst keine Spur. Sie erledigte jede Übung mit Bravour. Und dieser Meinung war die Richterin auch. Abgesehen von der Tatsache, dass SAM den Wesenstest bestanden hatte, bescheinigte sie nur ihr zusätzlich: „Sam kommt dem Idealbild eines Labradors sehr nahe“. Voller Stolz verließen wir drei die Wiese.
SAM war völlig cool und lief unerschrocken auf den Schützen zu. Von Angst keine Spur. Sie erledigte jede Übung mit Bravour. Und dieser Meinung war die Richterin auch. Abgesehen von der Tatsache, dass SAM den Wesenstest bestanden hatte, bescheinigte sie nur ihr zusätzlich: „Sam kommt dem Idealbild eines Labradors sehr nahe“. Voller Stolz verließen wir drei die Wiese.

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Bei allen Aktionen, die nicht unbedingt zum normalen Tagesablauf gehörten, fragte SAM uns um Erlaubnis. Wenn sie beispielsweise auf einem Waldweg einen interessanten Stock fand, dann fragte sie mit ihren Augen, ob sie ihn mitnehmen dürfe. Erst nach einem aufmunternden „nimm ihn mit!“ packte sie ihn. Oder wenn sie einen bestimmten Weg einschlagen wollte, den zu einem Bach oder einem See. Sobald unser Ruf „lauf voraus“ ertönte, rannte sie freudig los. Und Millionen mal saß sie mit fragendem Blick vor uns und wir versuchten, ihr die Wünsche von den Augen abzulesen. Erst wenn wir die richtige Frage stellten, wie „willst du raus?“ oder „willst du einen Keks?“ sprang SAM auf und lief zur Bestätigung in die entsprechende Richtung. Sie war so schlau...

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Auf SITZ und KOMM reagiert SAM schon bald fabelhaft. Mit „Nein“ oder „Aus“ hatte sie anfänglich Probleme. Doch schon bald befolgte SAM Kommandos aufs Wort genauso gut wie Hand- und Pfeifzeichen. Sie konnte uns mit der Zeit ansehen, was wir von ihr wollten und es machte ihr Spaß, uns dadurch zu verblüffen, dass sie genau das auch tat. SAM saß, lag, kam, ging, lief, sprang, schwamm, apportierte und spielte auf Kommando. Und sie leerte ihren Fressnapf nie, wenn man nicht vorher das Kommando „bitte schön“ servierte. Überhaupt diente das Wort „bitte“ von Anfang an zur Verstärkung eines Kommandos. Unsere damalige Putzfrau berichtete ihrer Mutter davon und hielt uns offenbar für völlig durchgeknallt.

Sah SAM, dass wir uns eine Pfeife umhängten und unsere Taschen mit kleinen Keksen voll stopften, dann wusste sie, es gab etwas zu tun. Voller Tatendrang lief sie dann vor uns die Waldwege entlang, schnupperte rechts und links an allen Ecken und warf übermütig kleine Stöcke durch die Luft. Und sie liebte Übungen, wie beispielsweise BLEIB mitten im Wald. Selbst wenn wir außer Sichtweite waren, rührte sich SAM nicht von der Stelle. Wenn dann die Pfeife ertönte oder wir ein „komm SAM“ riefen, schoss sie wie eine braune Rakete durch den Wald und flog auf uns zu, so schnell, dass sie so manches Mal an uns vorbeiflitzte. Die kleinen Kekse zur Belohnung hat sie sich immer redlich verdient...

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... Geschenke

Im August 97 verlor SAM ihren ersten Zahn. Endlich! Denn mit ihren kleinen spitzen Beißern tätowierte sie ihre Liebe vorzugsweise direkt in unsere Haut. Auch einige Schuhe, Körbe, Buchrücken und Stuhlbeine konnten ein Lied davon singen, wie es sich anfühlte, mit Hingabe perforiert zu werden. Selbst der Tapete an der Wand war es nicht vergönnt, dort zu verbleiben. SAM fand es geradezu wunderbar, sie in langen Streifen abzuziehen und sich an den Schnipseln zu erfreuen. Doch alle Dinge, die herumlagen oder –standen nahm SAM als Geschenk von uns an sie. Und wann immer wir sie bei einer ihrer Lochereien ertappten, strahlte sie uns voller Stolz entgegen. Besonders an dem Morgen, als wir sie neben unserer ersten, gemeinsam erworbenen Antiquität fanden, die wir sehr lieben. Offenbar hatte auch SAM den kleinen Schrank zum Fressen gern, denn sein Mahagonifurnier hatte sie auf einer Seite völlig abgenagt. Ihren ersten kleinen Milchzahn bewahren wir immer noch in einer kleinen Dose auf.

... Mut

Noch als Welpe trat SAM auch großen Hunden sehr mutig gegenüber. Ich erinnere mich an einen Spaziergang am Ostseestrand, als wir auf einen 6 Monate alten Bordeaux Doggen-Rüden und seinen Besitzer trafen. Dieser Hund wog zu diesem Zeitpunkt bereits 40 kg. SAM brachte mit 6 Monaten immerhin auch schon wohlproportionierte 18,5 kg auf die Waage. Todesmutig stürzte sie sich auf ihn, zeigte diesem Koloss, wie man richtig über den Strand fetzen konnte und wie herrlich Wasser ist. Nach einer Viertelstunde lag der Rüde völlig erschöpft im Sand und ergab sich SAM, die ihren Sieg gebührend auskostete: sie stand über ihm und biss ihn in die Lefzen. An ihrer Couragiertheit hat sich in all den Jahren nichts geändert. Beherzt ging sie auf jeden Artgenossen zu, egal wie groß dieser war. Manchmal mit einer Riesenbürste auf dem Rücken. Im Zweifel versuchte sie es mit Charme. Und davon hatte sie viel.

... Übermut

Am Hundestrand waren oft mehr Kinder als Hunde. Was lag also näher, als sich in die Spiele dieser Kinder einzumischen? War keine Frisbeescheibe in der Nähe, dann spielte SAM bevorzugt Wasserball. Sah sie einen dieser lustig bunten Dinger durch die Luft fliegen, war sie nicht länger zu halten. Sie kannte dann keine Verwandten mehr, vergaß ihre gute Erziehung und tobte mit wehenden Ohren dem Ball hinterher. Den wollte sie unbedingt haben. Und meist bekam sie ihn auch.
Abgesehen von den kreischenden Kindern war das Ergebnis jedes Mal vorhersehbar: ihr Eckzahn riss ein kleines Loch in den Ball, so dass diesem zwangsläufig die Luft ausging. Lag die bunte Plastikhülle dann im Todeskampf am Strand, verteilte Herrchen an die Kinder Geld für neue Bälle. Und SAM trottete ungerührt hinter uns her. Denn ohne Luft machte so ein Ball ja sowieso keinen Spaß mehr.

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