
Schokolabby-Storys (91)
Keine gleicht der anderen. Weder im Aussehen, noch im Charakter.
Nur eines haben sie gemeinsam, die Liebe zu uns.
Als MACY vor 6 oder 7 Jahren zur Welt kam, hatte sie keine Ahnung von dem, was ihr das Leben bringen würde. Vielleicht wurde sie geliebt, als sie noch ein Welpe war. Vielleicht war sie selbst glücklich, als sie ihre ersten Welpen geboren hatte. Wer weiß das schon? Man kann es nur hoffen! Am 1. März 2008 war MACY als Pflegehündin zu uns gekommen. Am 14. April 2008 wurde die bereits getroffene Entscheidung offiziell: MACY trägt jetzt unseren Familiennamen.
Was jetzt schon sonnenklar ist: MACY liebt ihr Herrchen und er liebt sie! Den ganzen Tag läuft sie hinter ihm her, keinen Schritt kann er ohne sie tun. Die beiden sind jetzt schon ein Herz und eine Seele. MACY fühlte sich wohl, das sah man ihr an. Sie war ein eher ruhiger Typ, abwartend und still. Während die beiden Braunen durch die Gegend tobten, hielt sie sich zurück und trug lieber einen Ball oder Ring mit sich herum. Auch später gehörte das Tragen von Dingen zu ihren Lieblingsbeschäftigungen und wir vermuteten, dass dies vielleicht aus der Zeit herrührt, als sie ihre Welpen trug.
Das genaue Alter von MACY wusste niemand und es wurde mit 6-7 Jahre eingeschätzt. Die schon etwas konkretere Info lautete, dass sie in den ersten 4 Jahren ihres Lebens von einem Vermehrer als Zuchthündin missbraucht worden war. Ihr Körper sah deformiert aus, mit einem ausgeleierten Gesäuge und der stark vorgewölbten Brust. Ihr Gebiss und die alte Wunde an ihrer Flanke sah auch nicht gut aus. Wir packten die drei Mäuse ins Auto und fuhren zum Tierarzt...
Im März 2008 kam Herrchen mit einer Blondine über den Hof. Sie trug ein rotes Band um ihren Hals und wackelte lasziv mit ihren Hüften. Ihre Augen trugen eine Spur zu viel Kajal und offenbar hatte sie versucht, ihr Haar mit Henna rot zu färben. Doch nur in den Spitzen war davon noch ein Hauch zu sehen. Mir war sofort klar: das ist kein Mädchen für nur eine Nacht. Frauchen begrüßte sie erstaunlicherweise sehr freundlich, sie streichelte sie sogar!!! Und dann durften wir zur Begrüßung mit nach draußen. Zwischen Buster und mir genügte ein Blick, und der hieß “Vorsicht!” Höflicherweise stellte uns Herrchen das blonde Ding vor: Ihr Name ist MACY! So ein typischer Mädchenname eben! Und sie verhielt sich auch wie ein Mädchen, nämlich eher schüchtern und zurückhaltend, aber auch neugierig. Doch das waren Buster und ich auch. Also umrundeten wir uns gegenseitig und steckten unsere schwarzen Gumminasen in Dinge, die uns nun offenbar etwas angingen. Im Haus durfte sie dann ja überall herumlaufen, alles beschnuppern und jeden Korb ausprobieren. Auch unseren Lieblingskorb in der Küche! Buster und ich hatten beschlossen, uns das ganze Theater erst einmal anzusehen. Und anzuhören! Denn permanent wurde die Blonde gelobt. “Fein Macy!” So ein braves Mädchen, Macy!” – es war kaum auszuhalten! Ich beschloss den Rückzug. Und Buster kam mit. Herrchen hat dann mit mir ein ernstes Gespräch geführt. Während er meinen Kopf streichelte, erzählte er mir, dass es Macy bisher sehr schlecht gegangen sei und dass sie jetzt bei uns und mit uns leben sollte. Ich sah ihm tief in die Augen und verstand, dass Macy noch nie ein richtiges Familienleben kennen lernen durfte und dass niemand sie wirklich lieb hatte. Ein Blick auf Macy bestätigte das, was Herrchen mir erzählte. Ihre Augen blickten ein wenig traurig und müde, ihr Fell war stumpf und ungepflegt. Sie hatte eine alte Wunde, die offenbar nie versorgt worden war, ihre Figur war völlig aus der Form geraten und sie schnaufte. Macy tat mir leid und in diesem Moment wusste ich, was zu tun war.
Wir haben SAM sehr geliebt und sind glücklich, dass wir eine so schöne Zeit mit ihr gemeinsam verbringen durften. JOE und BUSTER machten uns unendlich viel Freude und ein Tag ohne sie, von denen es glücklicherweise kaum welche gibt, lässt sie uns stets sehr vermissen. Es ist schön zu sehen, wie gut es ihnen geht und wie sehr sie ihr Leben genießen. Vor diesem Hintergrund waren wir sehr froh, als wir im darauf folgenden Frühjahr über die Aktivitäten einer Gruppe erfuhren, die sich um ehemalige Vermehrerhündinnen kümmerte, sie aufnahm und vermittelte. Wir stellten uns als Pflegestelle zur Verfügung und wollten einer Hündin den Weg in ein besseres Leben bereiten. Allerdings erfolgte das Angebot, als Pflegestelle zu fungieren eher halbherzig. Denn für uns war eigentlich von vornherein klar, dass wir einen Pflegehund nie wieder hergeben würden...
SUNNY lahmte immer wieder und am 8.4.2011 war es soweit. In der auf orthopädische Problemstellungen spezialisierten Tierklinik Winneby wurde SUNNY stundenlang untersucht. Ergebnis: offenbar hatte SUNNY bereits im Welpenalter Probleme mit ihrem Bewegungsapparat, auch wenn wir nichts davon gemerkt haben. Dabei wurde festgestellt, dass ihre Beschwerden ursprünglich von einem nicht zusammengewachsenen Kreuzbein herrühren. Die aufgrund dieser Beschwerden eingenommene Schonhaltung hat über ihre drei Lebensjahre zu der jetzt festgestellten HD geführt. Nach einer umfangreichen Ganganalyse und weiteren Untersuchungen lautete die Empfehlung: Goldakupunktur...
Seit mehr als einer Woche lahmte SUNNY. Lahmheit kam in den vergangenen drei Jahren schon einmal vor und war meist auf die Toberei mit ihren Schwestern zurückzuführen. Doch dieses Mal ist es anders. Sie rennt genauso schnell wie die anderen, setzt und legt sich genauso hin wie sonst, aber wenn sie langsam geht, humpelt sie mit dem Hinterlauf. Wenn es um einen Besuch in der Tierklinik geht, dann reagiert SUNNY überängstlich, fast panisch. Sie will da nicht hin, obwohl ihr noch nie jemand etwas Böses angetan hat. Die Gründe hierfür liegen vielleicht in den ersten Wochen ihres Lebens, auf jeden Fall kennen wir sie nicht. Um ihr jeden Stress zu ersparen, befragen wir eine befreundete Tierärztin. Sie kann natürlich nur einschätzen, was sie ertastet und sieht. Und das Ergebnis heißt Kreuzbandzerrung oder -riss. Eine OP kommt für SUNNY aufgrund ihres Herzfehlers kaum in Frage, also empfiehlt sie Physiotherapie für SUNNY. Tausend Fragen gingen uns den ganzen Tag durch den Kopf. Geht das überhaupt, ohne OP? Wenn OP, wird SUNNY es überleben? Sicherheit kann nur eine Röntgenaufnahme bringen, doch das bedeutet, SUNNY muss sediert werden. Am Abend beobachten wir sie und stellen fest: sie zeigt keines der für einen Kreuzbandriss typischen Symptome. Am Abend will ich sie separiert auf einen kurzen Gang mitnehmen, aber sie entwischt mir und flitzt den anderen hinterher.