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Mein Wort Reich

"Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen." ( Samuel Butler)

 

 

Frühlingserwachen

March 20, 2014 6251hits

 

Seit einigen Wochen zwitschern und schreien mich die Vögel aus dem Schlaf. Lange bevor mein Wecker klingelt, der mich immerhin schon um 5.45 Uhr weckt. Will heißen: es geht aufwärts. Und heute ist es amtlich. Der Frühling ist da.
Vor vielen Jahren, als wir noch in Hamburg lebten, wünschten wir uns einen Garten. Ein Wunsch, der sich in der Stadt nur schwer realisieren lässt. Aber irgendwann hatten wir dann einen Wochenendgarten, der mir mit einer Fläche von 600 qm Experimentierraum ließ. Ich kaufte mir grüne Gummistiefel, denn meine gelben aus der Stadt und die blauen vom Segeln wären lächerlich gewesen. Und da stand ich nun an jedem Wochenende in meinen neuen Gummistiefeln im Garten und hatte keine Ahnung, wo ich beginnen sollte...

Alte Gärten haben aus meiner Sicht den Vorteil, dass sie eine gewisse Grundsubstanz aufzuweisen haben. Sei es ein Stück Wiese, eine Hecke, Bäume oder Sträucher. Mit etwas Glück trifft man auf alte Rosenstöcke, meterhohe Klematis und Efeuranken, die selbst unschöne und schattige Ecken in einen geheimen Garten verwandeln. Darauf lässt sich aufbauen. Vor meinem inneren Auge hatte ich schon viele wundervolle Gärten angelegt. In ihnen gab es uralte Apfelbäume, deren Grün nach der eigentlichen Apfelblüte vom Tüll weißer Rambler-Rosen umhüllt wurde. Dort gab es Staudenbeete, die vom Frühjahr bis in den Herbst Ton in Ton von zartem Rosa bis hin zu dunklem Purpur blühten. Erlaubt waren Weiß, Rosa, Pink, Rot, Purpur, Violett und Blau. Gelb und Orange kamen in diesen Traumgärten nicht vor, denn sie hätten meine Romantik gestört. Also pflanzte ich überwiegend Stauden und ein paar Rosen in die sonnigen Beete und im Halbschatten von Bäumen und Büschen wurden Rhododendren und Hortensien platziert. Doch im ersten Gartenrausch kommt es durchaus vor, dass die Planung hinter dem Wunschbild zurückbleibt. Und so setzte ich insbesondere Stauden und Rosen immer wieder um, bis ich endlich den geeigneten Platz für sie gefunden hatte. Das mag umständlich sein, aber spontane Aktionen liegen mir wesentlich mehr als das Malen bunter Flächen auf ein kariertes Blatt Papier. Bis heute kann ich nicht verstehen, wie aus einem solchen Plan ein Garten wird. Da habe ich lieber ein Bild in meinem Kopf, damit auch Ungeplantes möglich wird.

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